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Einweihung des erweitert sanierten Arnswalder Platzes

Am Freitag, den 6. Juli 2018, fand anlässlich der Eröffnung des ergänzend sanierten Platzes eine kleine Feier statt. Es sprachen der Pankower Bau-Stadtrat, Herr Kuhn, Frau Lindstädt von der Unteren Denkmalschutzbehörde, Herr Lingenauber vom Landesdenkmalamt und Herr Meyer von der GärtnerInitiative Arnswalder Platz. Hier ein paar Bild-Impressionen von diesem Tag.

 

 

  

Alle Redner zeigten sich erwartungsgemäß mit dem Ergebnis sehr zufrieden und bedankten sich gegenseitig: Für das Erscheinen und die feierlich-freundlichen Worte des Stadtrats, für die kommunikative und kompetente Bürgerbeteiligung von Frau Benjamin, für die gute Arbeit der ausführenden Gärtner und Maurer, für das ehrenamtliche Engagement unserer Initiative. Es gab da auch ein paar dunkle Wolken am Himmel: die Erinnerung an die großflächigen Graffitis, die kurz vor Eröffnung noch entfernt worden waren, und unsere Klage über die bedrückende Verpackungsmüll-Situation auf dem Platz.

Diese wird uns noch beschäftigen – voraussichtlich verstärkt wegen der geringen Müllbehälter-Kapazitäten im erneuerten Gartensegment.

Dieses, unser aktuelles Schwerpunkt-Thema, wird uns auch bei unserem nächsten gemeinsamen Gärtnertermin am 21. Juli ab 13 Uhr beschäftigen: wenn uns unser Bezirksbürgermeister, Herr Sören Benn (Linke), einen Besuch abstattet. Wir erwarten ihn zu unserer traditionellen Kaffeepause – Gelegenheit für ein Gespräch über den Arnswalder Platz und ein bisschen über unseren ‚Gartenzaun‘ hinaus: z.B. zum Pflege- und Reinigungsmissstand in Pankower Grünanlagen – und nicht nur dort.

 

 

In öffentlichen Gärten einer Stadt sollte man … Frohsinn in weite Kreise tragen. Voraussetzung ist, dass diese Gärten sauber angelegt und sorgfältig unterhalten werden. (Erwin Barth, Gartenarchitekt, 1913)

Nichts gedeiht ohne Pflege; und die vortrefflichsten Dinge verlieren durch unzweckmäßige Behandlung ihren Wert. (Peter Josef Lenné, Gartenkünstler, 1822)

Verfall von öffentlicher Gartenkultur

Am 19. und 20. Juni fand im Nicolaihaus in Mitte eine internationale Tagung statt. Unter dem Titel ‚Sharing als Chance‘ ging es um bürgerschaftliches Engagement bei der Erhaltung des europäischen kulturellen Erbes. Den Rahmen bildete das europäische Kulturerbejahre 2018, Veranstalter war die Deutsche Stiftung Denkmalschutz.

Ergänzend zu Vorträgen und Foren stellten Initiativen engagierter Bürger an Infoständen ihre Arbeit vor – auch die GärtnerInitiative Arnswalder Platz. Statt einer braven Selbstdarstellung hauen wir ein wenig auf die Pauke und zeigen den internationalen Besuchern ein dreckiges Berlin. Genauer: vermüllte Plätze und Grünanlagen, eine verbreitete Un-Kultur in der deutschen Hauptstadt, durch staatliche Nachlässigkeit geduldet. Wir alle wissen: diese Bilder sind keine Ausnahmen, sondern an warmen Sommertagen – verstärkt am Wochenende – die Regel.

Mit einem neuen Flyer, den wir in einer englischen und in einer deutschen Variante verteilten, stellen wir nicht nur das Problem dar und fordern mehr Engagement von Politik und Verwaltung, sondern machen auch Lösungsvorschläge für ein konzertiertes Maßnahmenbündel:

  • Zuweisung zweckgebundener Grünpflege-Mittel an die Bezirke
  • Bessere finanzielle und personelle Ausstattung der Grünflächenämter
  • Größere und besser designte, Berlin-einheitliche Abfallbehälter (Raben- und Ratten-sicher, mit Fach für Zigarettenkippen und Abstellmöglichkeiten für Pfandflaschen)
  • Wesentlich häufigere Leerungen der Müllbehälter in Zeiten verstärkter Nutzung von Plätzen und Grün­anlagen, insbesondere an Sonn- und Feiertagen
  • Im Bedarfsfall Einsatz geschulter Park-Ranger, um Missachtung von Parkregeln (à Grillen, Entsorgung des Verpackungsmülls) rechtzeitig zu unterbinden
  • Freundliche Hinweise in Parks zur ordentlichen Müllentsorgung und Einsatz von Waste Watchers nach Wiener Vorbild (Verwaltung als Vorbild: zunächst Erledigung der drei vorgenannten Punkte!)
  • Finanzierung dieser Maßnahmen durch Verwendung von Einnahmen aus der Hotel-Übernachtungssteuer (City Tax) und Sondersteuer auf Einweg-Verpackun­gen sowie Pfandsystem für bestimmte Verpackungen
  • Förderung von Nachfüll-Bechern für To-Go-Getränke und biologisch abbaubaren Verpackungen
  • Sensibilisierung der Bevölkerung: wiederholte Anti-Littering Kampagnen, Schul-Curricula und Unterrichtsmaterial zum Thema umwelt- und stadtverträglichen Umgangs mit Verpackungen

Leider war der Raum, in dem wir uns gemeinsam mit anderen Initiativen in dem weitläufigen Nicolaihaus präsentieren konnten, sehr abgelegen. Nur wenige Teilnehmer fanden den Weg zu uns. Eine erfreuliche Ausnahme war der Besuch von Gerry Woop, Staatssekretär bei Kultur- und Europaminister Klaus Lederer, der sich offen und interessiert für unser ‚Anti-Littering-Projekt‘ zeigte. Möge dies Interesse Früchte tragen!

 

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