Politik und Verwaltung, Werneuchener Wiese
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Wer soll hier eigentlich geehrt werden?

Peter Joseph Lenné, 1789-1866, der Altmeister der preußischen Gartenkunst, Zeitgenosse Schinkels, ist sicher vielen bekannt. So vielen grünen Orten in Berlin verlieh er seine Handschrift. Dazu zählen unter anderem der Landschaftsgarten Glienicke, die Pfaueninsel, der Landschaftspark-Anteil des Schlossparks Charlottenburg, der Zoologische Garten, der Tiergarten, die Gartenanlage des Schlosses Friedrichsfelde, der Lustgarten, die ursprüngliche Gartenanlage des Leipziger Platzes, die Umgestaltung des Schönhauser Schlossparks zum Landschaftspark, die Umgestaltung des Luisenstädtischen Kanals zu einem Grünzug.

Von Lenné stammt auch die Idee zur Schaffung des Volksparks Friedrichshain als östliches Gegenstück zum Tiergarten, der als erster kommunaler Park Berlins nicht für Königshaus und Adel, sondern ausschließlich für die Bevölkerung geschaffen werden sollte.

Aber kennen Sie Gustav Meyer?
„Meyer? Der Name kommt mir irjendwie bekannt vor. Aber Justaf? Justav Meyer? Kenn ick nich.“ So geht es sicher vielen Berlinern und insbesondere Neubürgern wie dem Autoren, der von den Leistungen seines Namensvetters zuvor nichts wusste. Nun: Gustav Meyer, 1816-1877, ist ein Schüler Lennés und arbeitete später auch in dessen Büro. Als 1870 das Berliner Gartenbauamt gegründet wurde, übernahm Meyer dessen Leitung als Städtischer Gartendirektor von Berlin. Basierend auf Lennés Volkspark-Idee schuf er Parks nicht für Eliten, sondern als Erholungsstätten für alle Bürger der Stadt. Auf seine Entwürfe gehen zum Beispiel der Volkspark Humboldthain, der Treptower Park, der Kleine Tiergarten und eben der Volkspark Friedrichshain zurück.

Desen heutiger Zustand entspricht natürlich nicht mehr in Gänze dem Meyer’schen Entwurf: die Nationalsozialisten hatten für ihre Kriegsmaschinerie zwei Flakbunker errichtet, die nach dem Krieg mit dem Schutt zerstörter Häuser aufgeschüttet wurden. Diese Trümmerberge wurden dann in der heute bekannten Form gestaltet.

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