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Ein Pflanztag mit freundlichem Besuch

 

Fotos (2): Bernd Wähner

Unsere letzte größere Pflanzaktion lag schon drei Jahre zurück. Im Mai 2014 bepflanzten wir das Beet Pasteurstraße links (von der Straße aus gesehen) mit Stauden nach eigenem, mit dem Bezirk abgestimmtem Pflanzplan. Am 15. Juni 2013 hatten wir bereits mit einer privaten Spende das durch behördlichen Pflegemangel eingegangene Rosenbeet an der Brunnenstube neu bepflanzt. Eine solche Aktion, die einen ‚Ausbruch‘ aus der normalen Pflege- und Säuberungsroutine bedeutet, erfordert natürlich eine entsprechende finanzielle Ausstattung. Damals kam sie aus einem Topf, der aus Grün-Ausgleichsmitteln gespeist war, die die Firma REWE für die temporäre Nutzung der Werneuchener Wiese zu entrichten hatte.

Diesmal, zum 21.04.18, konnten wir aus einer Zuwendung in Höhe von 2.400 € schöpfen, die wir vom Verein der Freunde der Stiftung Denkmalschutz Berlin erhielten. Ziel von Verein und Stiftung ist es, zur Förderung der Denkmalpflege und der entsprechenden Bildung in Berlin beizutragen. Denn, so heißt es auf der Website des Vereins: „Die Pflege und Bewahrung dieses historischen Erbes ist ein wesentlicher Beitrag auch zur Identitätsstiftung mit Berlin.“

Warme Worte wechseln die Adressaten

Zu dem besonderen Anlass galt es natürlich, bei unserer Drei-Uhr-Kaffeepause einige anerkennende und dankende Worte zu sagen. So geschah es von Frau Birgit Jochens vom sponsernden Verein, von Frau Leane Benjamin – beim Grünflächen Pankow für den Bereich Neubau zuständig -, und natürlich von uns.

Frau Jochens machte deutlich, wie wichtig ihr und dem Verein das Engagement von Bürgerinnen und Bürgern für den Erhalt und die Pflege von Denkmalen ist – also auch von Gartendenkmalen, und dankte uns für dieses Engagement. Frau Benjamin hob hervor, dass sich aus dem anfangs manchmal spannungsgeladenen Verhältnis zwischen den kämpferisch auftretenden ehrenamtlichen Gärtnern und dem Grünflächenamt mittlerweile eine sehr gedeihliche Zusammenarbeit entwickelt hätte. Sie betonte, dass aufgrund des Engagements der GärtnerInitiative dem Arnswalder Platz beim Grünflächenamt des Bezirks besondere Aufmerksamkeit zukäme. Das schlägt sich gegenwärtig auch in der forcierten denkmalpflegerischen Wiederherstellung des bislang unsanierten Platzdrittels nieder! Deren Wieder-Eröffnung (allerdings ohne die noch auszusäende Rasenfläche in der Mitte) stellte Frau Benjamin für Ende Juni in Aussicht.

Carsten Meyer von der GärtnerInitiative Arnswalder Platz schließlich dankte Frau Jochens und dem Verein der Freunde der Stiftung Denkmalschutz für die Zuwendung und die vertrauensvolle, freundliche Zusammenarbeit, und allen Mitgärtnerinnen und Mitgärtnern in fluktuierender Zusammensetzung, ohne deren tatkräftiges Engagement all das Geleistete nicht möglich gewesen wäre. Sein weiterer Dank ging an die MitarbeiterInnen des Grünflächenamtes, z.B. an Frau Gabriel, die für die zuverlässige Stellung der Grünschnittcontainer sorgt, und an Frau Benjamin und ihre ausgezeichnete Bürgerbeteiligung bei der Planung des nun in Sanierung befindlichen Areals. Kritisch bemerkte Carsten Meyer, dass sich die Anwohner zukünftig eine wesentlich bessere Entsorgung des an warmen Tagen herumfliegenden Verpackungsmülls wünschen, der dem Platz den Stempel der Vernachlässigung aufdrückt: mehr Müllbehälter und eine deutlich höhere Leerungsfrequenz der Müllbehälter zur Takeaway-Fastfood-Hochsaison.

Puh, Dankesreden geschafft, konnten wir uns über vier selbstgebackene Kuchen und selbstgebrauten Kaffee hermachen und für die nächste Arbeitsrunde stärken!

Besuch von Baustadtrat Kuhn

Gegen 17 Uhr besuchte uns noch der Pankower Bau-Stadtrat Vollrad Kuhn (Grüne) und nahm sich Zeit für ein freundliches und ausführliches Gespräch mit uns. (Unserer Einladung für 15 Uhr konnte er nicht nachkommen, da er bereits anderweitig verplant war.) Er klagte über die mangelhafte Mittelausstattung für die Pflege und Instandhaltung von öffentlichen Grünanlagen und Kinderspielplätzen im Bezirk. Meyer brachte hier wieder einmal seine Forderung ins Spiel, die von Touristen erhobene Hotel-Übernachtungssteuer (‚City Tax‘) für die Pflege von Grünanlagen einzusetzen, da öffentliche Plätze und Grünanlagen viel von auswärtigen Besuchern genutzt würden und auch ein wichtiger Image-Träger für die Stadt seien. Dies erfordert allerdings entsprechende Beschlüsse des Abgeordnetenhauses – eine Forderung, die dann auch noch an den SPD-Abgeordneten des Bezirks, Tino Schopf, erging, der uns fleißige Gärtner auch noch kurz begrüßte.

Nicht nur schöne Worte – vor allem wurde gepflanzt, und wie!

Tausend bodendeckende Pflanzen (Efeu, Dickmännchen, Teppichknöterich und Schneestorchschnabel) hatten wir bestellt und es zwischen 11:00 und 18:30 Uhr auch wirklich geschafft, sie im Beet an der Hans-Otto-Straße einzupflanzen. Wir, das waren zehn Leute mit dem erforderlichen ‚grünen Daumen‘ und der notwendigen Sorgfalt, das Angepflanzte nicht gleich wieder niederzutrampeln… Wir stellten fest, dass das Wühlen in der Erde und gelegentlich etwas Small Talk mit dem Nachbarn richtig Spaß macht. Und angenehm ermüdend ist…

  

 

Weitere zehn Leute waren auf dem Platz verteilt anderweitig tätig: Vandalismus-Schäden beseitigen (einige Dumpfbacken hatten sieben Bierflaschen zertrümmert und den Inhalt eines Müllbehälters ausgekippt), den Müll neben den überquellenden Müllbehältern aufsammeln, aber auch rechen, fegen und Rosen zurückschneiden. Der Platz konnte sich hinterher wahrlich sehen lassen – bis über Nacht einige Hirnis einen prallvollen Müllsack aufschlitzten und seinen Inhalt dort verteilten. Guten Morgen, Berlin…

  

 

 

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